Inge und Wolfgang sind zurück
Einmal um die Welt sind sie gesegelt. In fünf Jahren haben sie 42.000 Seemeilen hinter sich gelassen. Geplant war das eigentlich nicht so richtig. Nachdem Ingeborg Voß und Wolfgang Dinse mit dem Rentenalter das Berufsleben verlassen hatten, nahmen sie sich vor, auf ihrer Stella Maris loszusegeln. Das erste Etappenziel hieß Gran Canaria, Rückkehrzeit offen. Die Stella Maris war schon seit 29 Jahren der treue Begleiter von Inge und Wolfgang. Nun sollte sie zu ihrem zu Hause werden. Sie ist 10m lang, ein Seekreuzer aus Stahl, 2,50m breit und wiegt 8 Tonnen.
Am 13. August 2005 ist sie wieder in Kiel angekommen. Heil und unversehrt liegt sie nun im PTSK und hat die Welt gesehen.
Die Route ergab sich aus den Winden – wie das beim Segeln so ist. Von den Kanaren ging es über den Atlantik in die Karibik. Inge kochte schwitzend in der rollenden Pantry – die Luken dicht wegen Spritzwasser. Von der Karibik die Ostküste Nordamerikas hoch bis New York – da muss man ja mal gewesen sein. Die Ostküste wieder runter und durch den Panamakanal nach Polynesien – mit einer extra Runde, weil’s so schön dort war. Cocos Keeling, der Indik und Südafrika. Die Strecke Indonesien, Suez-Kanal haben die beiden bewusst nicht gewählt, wegen der Piraterie, der Hitze, der Sandstürme und den Winden gegen an. Bei Sandsturm aufkreuzen, das wollten sie vermeiden. Also um das Kap rum. Als die Tsunami Welle kam, waren sie schon an der Westseite Südafrikas und haben dort keine Auswirkungen gespürt. An der Ostseite soll es durchaus noch zu ernsthaften Schäden gekommen sein. Nur die Segler, die draußen auf dem Wasser waren, haben keinen Schaden davon getragen.
Kapstadt, Namibia – natürlich mit Besichtigung der Nationalparks und mit einem überraschenden Autounfall auf den endlosen Sandstraßen Namibias. Zum Glück ist nichts passiert. Inge: „Was soll man machen, eine Weltumseglung ist wohl was Gefährliches – sobald man an Land gerät.“
Wieder über den Atlantik, die längste Etappe bis zu den Azoren. 35 Tage hat sie gedauert. Hoch nach Nordfrankreich, Englischer Kanal, Nord-Ostsee-Kanal, Kiel. In Holtenau wurde die Stella Maris mit einem lauten Getröte von 16 Segelschiffen begrüßt und in den Heimathafen am PTSK begleitet. Dort gab es ein großes Fest, Gesang und Sekt und lecker Gulaschsuppe.
25 Länder haben sie bereist. Jetzt heißt es erst mal Dias sortieren und warten, ob das schaukeln irgendwann aufhört.
Jc 18.08.05
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